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Was ist ein Ökohaus?

Aus heutiger Sicht ist ein ökologisch gebautes Haus in erster Linie ein Gebäude mit möglichst geringem Energieverbrauch. Früher, in der Nachkriegszeit, wurden beim Hausbau viele gesundheitsschädliche Materialien verwendet, z.b. giftige Holz-Anstriche oder Asbest in Form von Eternit. Farben waren oft PCB- oder schwermetallhaltig.
Heutzutage sieht die Situation anders aus. Die meisten Baumaterialien sind gesundheitlich unbedenklich. Holz kann man beispielsweise ohne Schadstoffe lasieren oder wachsen. Putze sind vielfach atmungsaktiv.

Der Schwerpunkt heutiger ökologischer Bauweise muss wegen der zunehmenden Erwärmung der Atmosphäre auf energiesparender Bauweise liegen. Sie macht uns nicht nur unabhängiger von Öl und Gas, sondern schont langfristig auch den Geldbeutel. In Altbauten rechnet man derzeit mit ca. 2,5 Euro/qm an Nebenkosten. Davon nehmen die Heizkosten mit ca. 1,5 Euro/qm den Löwenanteil ein. Hinzu kommen meist noch hohe Stromkosten für die Warmwasserbereitung.
Um Gebäude vergleichen zu können, rechnet man den Energiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung in benötigte Liter Heizöl pro Jahr und Quadratmeter um. So erhält man einen Vergleichswert unabhängig vom tatsächlich verwendeten Heizsystem.

Altbauten20-25L
Neubauten nach Energiesparverordnung
(sog. Niedrigenergiehäuser)
7-10L
KW60-Energiespar-Haus5-5,5L
KW40-Energiespar-Haus3-3,5L
Passivhaus1-1,5L

Gut gedämmte Häuser sind im Winter behaglich und im Sommer schön kühl.

Zwei wesentliche Faktoren bestimmen heute, wie umweltfreundlich ein Haus ist: Die Wahl des Energieträgers und der tatsächliche Energieverbrauch. Dieser läßt sich durch konsequente Wärmedämmung reduzieren. Kein noch so ausgeklügeltes Heizsystem kann gute Isolierung ersetzen. Denn der jeweils aktuelle Energieverbrauch eines Gebäudes berechnet sich aus der Temperaturdifferenz zwischen Aussen und Innen multipliziert mit der Wärmeleitfähigkeit der Gebäudehülle (Wände, Fenster, Dach, Keller). Wärmedämmung schützt zudem vor Bauschäden.

Wer zusätzlich noch etwas für die Umwelt tun will, achtet bei der Planung auf möglichst geringe Flächenversiegelung, Regenwasser-Nutzung oder Versickerung.

Beispiel: Carree 77

Hier ein von mir errichtetes 3,3 Liter Haus. Die Mehrkosten für Wärmedämmung und 3-Scheibenverglasung machten ca. 10% der gesamten Bausumme aus. Im Winter ist es behaglich warm, im Sommer relativ kühl. Die Heizung läuft von Mitte Oktober bis Ende März. In meiner Wohnung stelle ich sie dann konstant auf 20 Grad und lasse sie ununterbrochen durchlaufen (da durch die Isolation eine Absenkung fast keinen Effekt mehr hat). Bei ca. 125qm Wohnfläche mit bis zu 5m Deckenhöhe entstehen so monatliche Heizkosten von 28 Euro, zzgl. 12 Euro Heisswasser-Bereitung. Die Wärmedämmung spart nicht nur Nebenkosten (d.h. erhöht die Attraktivität der Vermietung), sondern verbessert die Behaglichkeit und damit den Wert der Immobilie. Geheizt wird übrigens CO2-neutral.