Was sind ökologische Dämmstoffe?

Gute Dämmstoffe bestehen aus möglichst viel Luft! Allerdings muß man darauf achten, dass sich die Luft nicht bewegen kann, sonst entstehen Konvektionsströme. Dann wirkt Luft nicht mehr als Isolator, sondern als Wärmeträger. Also sind Dämmstoffe aus lockeren Fasern oder Blasen besonders geeignet. Hier einige Beispiele samt Wärmeleitwert (kleinere Werte sind besser):

Ökomaterialien:
Kork, Kokos 0,045
Schafswolle 0,04
Zellulose 0,04
Wandbestandteile:
Beton 2,3
Ziegel, trocken(!) 0,16
Blähbeton („Ytong“) 0,11
Holz 0,14
Spanplatten 0,17
Gipskarton 0,2
weiche Holzfaserplatten 0,06
Konventionelle Dämmstoffe:
Polystyrol 0,032
Steinwolle, Glaswolle 0,04
PU-Schaumplatten 0,02-0,029
High-Tech:
Vakuumdämmplatten 0,005
Transparente Dämmung 0,07

 

Beton ist zwar ein sehr flexibel einsetzbarer Baustoff mit wichtigen tragenden Eigenschaften, hat aber einen sehr schlechten Wärmeleitwert. Blähbeton ist schon einiges besser. Alle leichten Baustoffe, wie Holz, Blähbeton, etc. haben den Nachteil der geringen Schalldämmung. Holzbauweise ist wegen der guten Verarbeitbarkeit und dem guten Wärmeleitwert daher nur im ländlichen Bereich zu empfehlen.

Öko-Dämmstoffe, sowie Steinwolle und Glaswolle haben den Nachteil, dass sie nicht feucht werden dürfen, da sie sonst klumpen und/oder schimmeln. Dann sinkt die Dämmwirkung drastisch. Glaswolle hat zudem das Problem der Feinstaubbelastung durch Glasfasern in der Lunge. Auch wenn seit 1997 die Vorschriften strenger geworden sind, haben auch bei neueren Produkten die Glasfasern in der Lunge immer noch eine Halbwertszeit von 6 Wochen.

Erdölbasierte Dämmstoffe, wie Polystyrol und PU-Schaumplatten amortisieren das zu ihrer Herstellung benötigte Erdöl innerhalb des ersten Winters.

Vakuumdämmplatten haben zwar einen traumhaften Wärmeleitwert, nur ist ihre Haltbarkeit nicht gesichert. Die Platten werden mit Alufolie kaschiert und in Kunststoffolie luftdicht evakuiert. Wird die Folie beschädigt ist ein Großteil der Dämmwirkung dahin. Diese Dämmplatten empfehlen sich evtl. im Fußbodenbereich und an Stellen an denen geringer Raum für Dämmung zur Verfügung steht.

Transparente Wärmedämmung hat einen Wärmeleitwert von ca. 0,07. Dafür kann aber von außen Wärme ins Gebäude geleitet werden. Man erreicht bei guter Plazierung der Dämmplatten vielleicht 100kWh/qm pro Jahr.

Dämmung soll jahrzehntelang halten und über diese langen Zeiträume Energie sparen. Daher empfehlen sich die Materialien mit dem besten Wärmeleitwert, z.B. Polystryrol, Steinwolle, PU-Platten oder bei Holzbauweise, sofern garantiert keine Feuchtigkeit autreten kann, Recycling- Produkte aus Zellulose, Schafswolle, Kork oder Kokos.
Übrigens dürfen bei nachträglicher Anbringung von Dämmstoffen an die Außenfassade von Bestandsimmobilien Grenzabstände in vertretbarem Rahmen und nach Absprache mit dem Bauamt unterschritten werden.

Aus den oben angegebenen Wärmeleitwerten errechnet sich anhand der Dicke des Dämmstoffes der sogenannte U-Wert. Er gibt an, wieviel Watt Energie pro Quadratmeter durch den Dämmstoff nach außen geleitet werden kann. Dies hängt zusätzlich von der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen ab. Der U-Wert geht zum einfachen Rechnen von einer Temperaturdifferenz von 1 Grad aus.
Hier ein Link zur Berechnung des U-Wertes für viele Baumaterialien: http://www.energiesparhaus.at/denkwerkstatt/uwert.htm
So kann man für alle Wände, Fenster, Dach und Keller die jeweiligen U-Werte berechnen und tabellarisch die Wärmeverluste in Watt für die einzelnen Hüllflächen berechnen.

Das Passivhaus-Institut gibt ein kostenloses Vorprojektierungstool ‚PHVP 2002‘ heraus, mit dem der Energiebedarf der Gebäudehülle berechnet werden kann.